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In den letzten Wochen war mein Herz woanders.

Die letzten Wochen waren voll. Vieles musste getan, organisiert, durchgestanden werden. Ich habe funktioniert, begleitet, Entscheidungen getroffen.

Aber in meinem Kopf und in meinem Herzen war fast immer ein Gedanke: Munki.


Munki ist eine von unseren drei Katzen. Und sie ist etwas ganz Besonderes – nicht, weil sie uns geschenkt wurde, sondern weil sie sich uns damals ausgesucht hat.


Niemand wusste, woher sie kam oder wem sie gehörte. Eine ganze Weile hat sie uns einfach nur beobachtet. Dann hat sie sich langsam genähert. Ganz langsam. Bis sie aus unserer Hand fraß. Bis sie sich streicheln ließ. Bis sie nicht mehr weglief, wenn wir kamen.

Und irgendwann war klar: Sie gehört zu uns.

Oder vielleicht besser gesagt: Wir gehören zu ihr.


Seit einigen Jahren ist sie Teil unserer kleinen Familie. Still. Sanft. Eigen. Sie braucht leise Stimmen, sanfte Bewegungen, Zeit und Vertrauen.


Vor einigen Monaten wurde sie krank. Zuerst ganz schleichend. Dann ging es wieder besser – wir hofften, das Schlimmste sei überstanden.

Aber vor ein paar Wochen ging es plötzlich rapide bergab. Sie wurde schwächer, fraß kaum noch, atmete schwer.


Und plötzlich drehte sich fast alles um sie: Wie geht es ihr heute? Frisst sie? Atmet sie ruhig? Was braucht sie? Was, wenn sie geht?


Ich habe ihr immer wieder Futter angeboten. Gesehen, dass sie nichts mehr wollte. Und trotzdem weitergesucht.

Mein Partner und ich sind gemeinsam durch einen Futterladen gelaufen – zwischen Dosen, Sorten, Sortimentschaos und Hoffnung. Was könnte sie noch mögen? Was würde sie vielleicht annehmen? Wir waren beide verzweifelt. Es war, als würden wir zwischen Regalen nach einem Wunder suchen.


Zu Hause haben wir Löffel um Löffel versucht. Ein Bröckchen hier, ein Klecks dort. Und so oft hat sie nur den Kopf weggedreht.

Nichts.

Gar nichts.


Wir haben uns oft gefragt, ob wir sie vielleicht schon quälen. Ob es richtig ist, was wir tun. Die Tierärztin und der Tierarzt haben uns beruhigt:

„Sie hat keine Schmerzen. Sie ist schwach. Aber es ist nicht schlimm für sie.“

Und trotzdem war da diese Sorge. Diese Hilflosigkeit.


Ihre Atmung war schwer, manchmal pfeifend.

Ich lag nachts wach und dachte: Sie wird sterben. Sie konnte kaum noch laufen, war so schwach.

Einmal musste sie sogar für mehrere Tage stationär beim Tierarzt bleiben. Das hat mir das Herz gebrochen. Denn Munki ist eine sehr schüchterne Katze. Sie braucht Sicherheit. Sie braucht Nähe. Aber sie entscheidet selbst, wann und wie. Und genau das macht sie so besonders.


Und ich konnte nichts tun – außer da sein. Zudecken. Sanft berühren. Dasein. Mehr ließ sie nicht zu. Aber das ließ sie zu.

Es war intensiv, berührend, schön. Und es war auch traurig. Sehr traurig. Denn wenn man jemanden liebt – auch ein Tier – dann schmerzt es, sie leiden zu sehen. Es macht etwas mit einem. Tief innen.


Unsere drei Katzen sind alle auf ihre Weise einzigartig.

Aber Munki hat in dieser Zeit alles in den Hintergrund gerückt. Weil es so still um sie wurde. So ernst. Und weil sie uns gebraucht hat – mit allem, was wir geben konnten.


Ich habe weniger geschrieben, weniger gepostet – denn auch in mir war es still geworden.


Jetzt entsteht langsam wieder Raum. Nicht planbar. Aber spürbar. Raum zum Durchatmen. Raum, um überhaupt wieder zu spüren, was ich brauche.


Und ich denke an all die Menschen, die sich ebenfalls durchhangeln. Die funktionieren, obwohl sie innerlich fast nicht mehr können.

Die still stark sind – für andere, für das Leben, für irgendetwas, das gerade noch getragen werden muss. Die spüren: So wie es gerade läuft, soll es eigentlich nicht weitergehen. Aber trotzdem weitermachen.


Vielleicht ist gerade jetzt der richtige Moment, innezuhalten. Nicht erst, wenn alles zusammenbricht. Sondern dann, wenn du spürst: Es reicht. Ich will nicht mehr nur durchhalten.


Ich begleite Menschen, die viel spüren und viel leisten – und die lernen wollen, auch für sich selbst da zu sein. Mit Zeit. Mit Tiefe. Mit ehrlichem Zuhören. Nicht mit schnellen Lösungen, aber mit einem sicheren Raum. Du musst nicht wissen, was du brauchst. Du darfst einfach da sein – genau so, wie du gerade bist.


Wenn du das Gefühl hast, dass ein Gespräch dir guttun könnte, melde dich gerne bei mir. Ich arbeite in meiner Praxis in Wolfurt – in einem geschützten Rahmen, in deinem Tempo.


Du bist willkommen.


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