Morgen habe ich Geburtstag.

Ich werde also wieder älter. Nicht unbedingt weiser – aber ich habe jetzt eine App, die mir sagt, wann und wie ich entspannen soll. Leider ignoriere ich sie konsequent, weil ich die Benachrichtigungen ausgestellt hab. Und weil ich beim Wort Achtsamkeitsübung immer kurz einschlafe.

Mein Leben fühlt sich aktuell ein bisschen an wie mein Einkaufszettel, den ich nie finde, obwohl ich ihn garantiert irgendwo hingeklebt habe. Wahrscheinlich auf den Kater.

Oder in den Kühlschrank. Neben das Deo, das ich aus Versehen reingestellt habe, weil ich gleichzeitig an Trauerbegleitung, Gummibärchen und Systembrett gedacht hab.

Vielleicht tanze ich morgens zu laut zu Worship.

Oder ich liege einfach im Bett, starre an die Decke und tu so, als wär ich schon wach. Spoiler: bin ich nicht.

Währenddessen versucht mein Kater, heimlich Zimmertüren zu knacken wie ein professioneller Einbrecher.

Ich habe ernsthafte Zweifel, ob er nicht irgendwann auch mein Passwort herausfindet.

Außerdem hab ich dieses Jahr gelernt, dass man nicht immer stark sein muss.

Außer man will den Kindern ihre Chips nicht überlassen. Dann schon.

Und jetzt also dieser Geburtstag. Ich weiß noch nicht genau, wie er wird.

Vielleicht laut, vielleicht leise. Vielleicht mit Kuchen. Vielleicht mit Toast.

Aber sicher mit Chips.

Tortillachips.

Ich bin noch da.

Mit einem halben Akku, 300 Katzenhaaren am Shirt und einem Humor, der sich weigert, Urlaub zu nehmen.

Und das reicht.